Radeland

Der in vergangenen Jahrhunderten wohl recht starke Wunsch eines Dorfes, eine eigene Kirche zu besitzen, wurde in Radeland besonders augenfällig. Von weitem sieht es ganz so aus, als hätte auch Radeland eine Kirche. Aber der Schein trügt. In den unmittelbar um Baruth gelegenen Dörfern wurde nach der Übernahme in den gräflich Solms'schen Besitz im Jahre 1596 keine neue Kirche mehr gebaut. Zum sonntäglichen Gottesdienst hatten alle Mitglieder von Gemeinden ohne Kirchgebäude in der Baruther St. Sebastian zu erscheinen. Die Radeländer bauten sich 1897 aber trotz allem einen Glockenturm, den Baruth erst ein paar Jahre später bekam.

Im Jahre 1422 wird die Siedlung "Im dorffe Rodeland" erstmals urkundlich erwähnt. Mit diesem Namen wollten die ersten Siedler vielleicht von der mühevollen Arbeit bei der Anlage ihrer Siedlung, vom Roden und Urbarmachen des umgebenden Landes im sumpfigen Urstromtal Nachricht geben. Im Jahre 1807 brannte der Ort ab. Radeland gehörte bis 1815 zum Königreich Sachsen und war Teil der Herrschaft Baruth mit allem Recht über das Dorf. Noch um 1840 gab es in Radeland eine Windmühle und ab 1874 auch eine Ziegelei. Im 20. Jh. kamen die Wohnplätze "Ausbau" und "Siedlung" (ab 1928) hinzu. Südlich des Dorfes im Urstromtal fließt der Buschgraben, früher auch Landgraben genannt, der nach Osten hin - verbunden mit einem künstlichen Grabensystem - das Niederungsgebiet entwässert und bei Rietzneuendorf-Friedrichshof in die Dahme mündet.

Denkmale:

Vorschlag Förderverein:

  • Glockenturm