Grenzwanderung rund um Gottow

 
Gerhard Maetz lud im geplanten Naturpark Baruther Urstromtal zu einer kleinen Wanderung rund um Gottow ein. Mit dabei waren u. a. Mitglieder der Luckenwalder Sportfüchse e.V., des Fördervereins Naturpark Baruther Urstromtal e.V. sowie Dietlind Biesterfeld, Beigeordnete des Landkreises.
 
Zunächst ging Gerhard Maetz auf die Industriegeschichte von Gottow ein und zeigte die noch sichtbaren Zeugnisse, die an die Verhüttung von Raseneisenerz erinnern. Immerhin gab es in dem kleinen Dorf am Hammerfließ ein Hütten- und Hammerwerk. Nach Akten der Oberberg Hauptmannschaft zu Berlin, war der Gottower Eisenhammer im Jahre 1852 noch in Betrieb. Eine Luppe, ein Zwischenprodukt der Eisenverhüttung, steht am Gottower See. An einem Wohnhaus im Ort finden sich zwei mit Ritterköpfen geschmückte eiserne Torabweiser, die in Gottow produziert wurden.
 
Interessant ist auch die Geschichte der Grenzen in Gottow. Am Gottower See trafen einst die Brandenburger Gemarkung Gottow, die sächsische Gemarkung Schönefeld und die Magdeburger Gemarkung Dümde aufeinander. Das war nicht immer Konfliktfrei. Als Teil der „Kursächsischen Landesaufnahme“ aus der Zeit um 1600 wurden 1594 und 1595 die Grenzen der sächsischen Herrschaft Baruth durch Matthias Öder vermessen und markiert.
 
 
Die Grenzpunkte wurden dabei im Raum Gottow–Schönefeld durch Grenzhügel, die als „Malhaufen“ bezeichnet wurden, gekennzeichnet. Obenauf wurden sie mit Basaltsäulen von bis zu 1,20 m Länge markiert.
 
Diese Grenze blieb bis zum heutigen Tag, wenn auch mit geringerer Bedeutung, erhalten. Bis 1815 verlief hier eine Staatsgrenze, später eine Kreisgrenze, heute ist es eine Flur- und Gemarkungsgrenze zwischen Gottow und Schönefeld.
Die Grenzsteine wurden im Laufe der Jahre umgestoßen oder durch die Verlegung eines Erdkabels verlegt und befanden sich nicht mehr am ursprünglichen Ort. Das Kataster- und Vermessungsamt des Landkreises hat mit Mitgliedern des Jüterboger Heimatvereins 2013 einen Vermessungsstein wieder an seinen alten Standort eingesetzt.
 

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