Schlafwagenhotel im Bahnhof Rehagen angekommen

Die drei Wagons des Schlafwagenhotels Altes Lager kamen am 17.02.2016 im Bahnhof Rehagen an. Einige Anschlussarbeiten müssen jetzt noch realisiert werden, bevor die 8 Abteil-Hotelzimmer im April den ersten Gästen eine Herberge bieten können.

Die drei Wagons wurden mittels Schwertransportern, Kränen und einem schienentauglichen Unimog nach Rehagen umgesetzt. Die Aktion dauerte 33 Stunden. Zunächst mussten die bis zu 28 Meter langen und 55 Tonnen schweren russischen Schlafwagen mit jeweils zwei für 100 Tonnen ausgelegten Kränen, auf einen Tieflader verladen werden.

Nicht unproblematisch war der Transport von Altes Lager über Luckenwalde nach Jänickendorf. Auf dem Jänickendorfer Bahnhofsgelände wurden die Wagons dann wieder auf die Schienen gesetzt. Auf der 20 Kilometer langen Schlussetappe bis Rehagen wurden die Wagons per Unimog mit 10 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit gezogen.

 

Manja und Christophe Boyer sind seit 2010 die Besitzer des Bahnhofs Rehagen und eröffneten dort im vergangenen Jahr ein Restaurant. Noch im Frühjahr wollen der gebürtige Franzose und seine Berliner Ehefrau das Hotel eröffnen. Auch ein Standesamt im Bahnhof ist angedacht.

Das Schlafwagenhotel ist eine Idee der Jüterboger Susanne und Ulrich Theilemann und stand sechs Jahre in Altes Lager. Gebaut wurden der grüne Schlafwagen und der rote Salonwagen vom VEB Wagonbau Halle-Ammendorf für die Transsibirische Eisenbahn. Der rote Salonwagen war ursprünglich mit zahlreichen Messinstrumenten ausgerüstet, um sich noch besser auf extreme Klimaschwankungen zwischen 40 Grad plus und 50 Grad minus sowie andere Herausforderungen einzustellen. Beiden Wagons kamen in Sibirien nie zum Einsatz. Nach der Währungsumstellung im Juli 1990 von DDR- auf D-Mark konnten die Stahlkolosse nicht mehr bezahlt werden. Schließlich landeten sie in Ferropolis, der aus Tagebaugroßgeräten bestehenden Eisenstadt bei Dessau in Sachsen-Anhalt, bevor sie nach Altes Lager kamen

Der dritte Wagon der nun in Rehagen steht, ist ein Terrassenwagen, auch "Donnerbüchse" genannt, aus dem Jahr 1930. Er stand lange Zeit am Bahnhof Ludwigsfelde und diente dort als Außenstelle des Standesamtes.

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