Ferdinand von Lochow

Jost, Ferdinand, Friedrich von Lochow wird am 16. September 1849 in Petkus geboren. Sein Vater war Ferdinand, Heinrich, Ewald v. Lochow und seine Mutter Eva, Agnes, Auguste war eine geb. von Schlieben.

Von 1861 - 1867 besuchte F. v. Lochow das Melanchthon Gymnasium - Wittenberg und anschließend das Friedrich - Wilhelm Gymnasium - Berlin. Im Jahre 1869 begann er seinen Militärdienst bei dem in Weimar stehenden 6. Thüringer Infanterie Regiment. Als Fähnrich des 94. Infanterie-Regiments nahm er 1870 an der Schlacht bei Wörth und Sedan teil, erwarb am 02. 09. 1870 das Offizierspatent und wurde am 12.01.1871 im Loire-Feldzug bei Kämpfen um Le Mans so verwundet, dass er 1872 die militärische Laufbahn als Invalide beendete. Noch im selben Jahr begann F. v. Lochow eine Ausbildung als Eleve (lehrling) in Krekow bei Soldin (Neumark), jetzt Polen. Ein Landwirtschafts-Studium absolvierte F. v. Lochow an der philosophischen Fakultät der Universität in Halle von 1873 bis 1875. Das Zeugnis bestätigt Vorlesungen bei Kühn, Maerker, Anschütz, Conrad u.a.. Anschließend wird er auf einem Gut in Watenstedt bei Wolfenbüttel Inspektor, bis er am 01. April 1876 die Wirtschaftsleitung des Rittergutes Petkus unter seiner Mutter übernimmt. 1879 übernimmt er den Betrieb des Rittergutes Petkus und beginnt 1881 mit der Roggenzüchtung. Mitglied bei der DLG wird v. Lochow 1885 wo er auch Ausschussmitglied der Saatzuchtabteilung und später Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrates wird. Die ersten Sortenversuche mit Petkusser Roggen (Winterroggen) beginnen 1891 und 1895 beginnt die Züchtung von Sommerroggen. Neben der Roggenzüchtung begann er 1902 mit der Haferzüchtung und 1903 mit der Kartoffelzüchtung.

Eine der größten Ehrungen war der Grand Prix im Jahre 1900 auf der Weltausstellung in Paris. 1910 wurde v. Lochow die "Große Goldene Medaille" auf der Weltausstellung in Brüssel verliehen und im selben Jahr erhielt er die Große silberne EYTH-Gedenkmünze "Dem Mitarbeiter" aus Anlas des 25jährigen Bestehens der DLG. Am 15.06.1914 wird v. Lochow zum "Dr.phil.hc." durch die Philosophische Fakultät der Universität Halle ernannt und am 01.06.1922 erfolgt die Ernennung zum "Dr.agr.hc." durch die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin. Das Gut Heinsdorf im damaligen Kreis Luckenwalde erwirbt v. Lochow 1921.

Neben den seiner beruflichen Tätigkeit unterstützt und fördert v. Lochow auch die Entwicklung der Region. Am 06.01.1882 wird unter seiner Mitwirkung der landwirtschaftliche Vereins in Petkus gegründet, 1883 ein Pferdezuchtverein und 1890 die Molkereigenossenchaft für Petkus und Umgebung, die zum Bau der Genossenschaftsmolkerei in Petkus führte. Im Jahre 1920 wird die Stromversorgungsgenossenschaft gegründet und es werden Arbeiterwohnungen gebaut.

Am 08. September 1924 starb F. v. Lochow in Petkus. Sein Grab befindet sich auf dem Petkuser Friedhof. Zu Ehren F. v. Lochow`s wurde ein Gedenkstein von der DLG gestiftet und am 01. Juli 1926 enthüllt. Der unbehauene große Findling an dem eine Bronzeplatte des Bildhauers Dietzsch aus Sachsenhausen angebracht ist, steht heute vor dem damaligen Institutsgebäude, welches 1938 als "neue Saatzucht" errichtet wurde.

Er hinterließ 5 Kinder; davon 2 Söhne. Ferdinant, Hans, Ewald (geb. am 23.09.1884) wird zunächst Gutsbesitzer in Zieckau und später übernimmt er das Gut Petkus. Er stirbt am 17.02.1931 in Petkus. Sein Sohn Hans (geb. 23.09.1893) wird Gutsbesitzer in Heinsdorf.

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